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Hintergrund 1768-2021 - 253 Jahre Circus

Die Manege kann man nicht allein als magischen Ort sehen,
an dem Wunder wahr werden, sondern auch als Bühne der Circusgeschichte, die bereits vor 250 Jahren in England begann...
Philip Astley
Begründer des modernen Circus

Philip Astley (* 8. Januar 1742 in Newcastle-under-Lyme/England;

27. Januar 1814 in Paris) ist der Begründer des modernen Circus.

Circus ging aus der Pferdedressur hervor, deshalb wurden die Circusleute

im 19. Jahrhundert oft „englische Reiter“ genannt.

Astleys Vater war Schreiner und wollte seinem Sohn dieses Handwerk weitergeben, doch Philip zog es vor, mit Pferden zu arbeiten. Im Alter von 17 Jahren ging er daher zu den Dragonern (Colonel Eliott's Fifteenth Light Dragoon Regiment), wurde dort Unteroffizier und leistete Dienst im Franzosen- und Indianerkrieg in Nordamerika.
Er war ein brillanter Reiter und hatte Freude am Erfinden und Einstudieren
von Kunststücken.

 

Von der Reitschule zum Circus

 

Im Jahr 1768 eröffnete Philip Astley eine Reitschule in London, südlich der Westminster Bridge, wo er morgens unterrichtete und nachmittags Vorführungen gab. Er nannte seine Arena nach dem Vorbild des römischen Circus Maximus „Circus“.

Er wählte die runde Form, weil das Publikum das Geschehen so am besten überblicken konnte und weil sie den Reitern gestattete, im Kreis zu reiten und damit die Zentrifugalkräfte für ihre Kunststücke zu nutzen, etwa wenn sie beim Voltigieren auf dem Rücken ihres Pferds standen. Nach einigen Jahren ergänzte er seinen „ring“ mit einer Plattform, Sitzen und einem Dach. Astley's Circus hatte ursprünglich einen Durchmesser  von etwa 19 Meter,

später änderte er ihn auf etwa 13 Meter, was bis heute ein Standard für die Manege im Circus geblieben ist.

William Capon (Original-Zeichnung), Charles John Smith (Graveur),
Innenansicht des Astley's Amphitheatre, 1777. Victoria & Albert Museum.

Am Anfang war das Pferd

Programmgestaltung

Durch seinen guten Ruf und seine wirtschaftliche Geschicklichkeit gelang es ihm bald, zu expandieren. Nach einigen Spielzeiten engagierte er weitere Dressurreiter, ein Orchester, einen Clown, Jongleure und weitere Artisten. So begründete er ein Circusunternehmen, wie man es bis heute kennt. Raubtiere im Circus zu präsentieren, wurde allerdings erst nach Astleys Tod üblich. Was heute nicht mehr üblich ist, aber bei Astleys Programmen oft im Zentrum stand und sich das 19. Jahrhundert hindurch hielt, sind die sogenannten Hippodrameneine Art Pantomime mit zumeist historischen Handlungen. Häufig waren Schlachtengemälde. Die Szenarien schrieb der populäre Theaterautor Charles Dibdin. Sie hatten großen Einfluss auf das Melodram des 19. Jahrhunderts.

Astley's Royal Ampitheatre in London um etwa 1808

1772 wurde Astley vom französischen König Louis XV.

zu einer Vorstellung nach Versailles eingeladen. Seinen Theaterbau

Astley's Amphitheatre eröffnete er 1773 in London. Nach einem Brand

im September 1794 wurde er durch Astley's Royal Amphitheatre ersetzt,

in dem zum Ring noch eine Bühne hinzutrat.

 

Astley eröffnete mehrere Dependancen in europäischen Städten, darunter früh auch in Paris. Dort gründete er in 1782 den Amphitheatre Anglais.

 Zweimal brannte sein Londoner Theater ab – die Kerzenbeleuchtung war ein ständiges Sicherheitsrisiko. Doch der Circuspionier machte unverdrossen weiter und konnte bis zu seinem Tod im Januar 1814 gut von seinem „Pferdetheater“ leben. Sein Zirkusunternehmen existierte noch bis 1893.

 

Heute gilt Philip Astley als Begründer des modernen Circus, obwohl er sein Unternehmen selbst nie so bezeichnet hat.

Im Circus Probst bringt Junior-Chefin Stephanie Probst mit ihren Pferdenummern eine Hommage an dem Erfinder des Circus.

Denn... am Anfang stand und steht das Pferd!

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